Meine Geschichten - Teil 2

Da sehen Sie mal, was mir so alles auffällt.

Lustige, besinnliche, nachdenkliche, kurze Geschichten von mir: Kater Chico

Quarks + Quanten

Alles auf der Welt, aber auch alles, alles, sogar die Luft, besteht aus ganz, ganz klitzekleinen Teilchen,
die wir - und auch Sie, verehrte Unbefellte, gar nicht sehen können. Erst wenn sich diese Miniteilchen auf einem Riesenhaufen niederlassen, dann erst können wir das Resultat beäugen. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann sind das Winzlinge, die ein Millionstes oder zigmillionstes von einem Millimeter sind. Ist ja gar kein Wunder, dass man so was nicht sehen kann. Das total Verrückte ist nun, dass wir selbst aus diesen Minis bestehen und wir praktisch ein solcher Haufen sind.
Da frage ich Sie nun, ob wir in dem Moment unsichtbar wären, wenn sich dieser besagte Haufen teilweise auflösen würde und unsere Teilchen frei in der Gegend herumflatterten?
Warum ich Sie mit einem solchen Quark jetzt belästige? Na, weil ich neulich einem betagten Karthäuserkater begegnete, der zum lebenden Inventar eines Physikprofessors gehört und der, als er das Wort QUARK von mir hörte, mir eine komplette Vorlesung über Quarks und Quanten hielt.

Wenn Sie meinen, dass Ibiza im Sommer nur von Halligallitouristen heimgesucht wird, da sind Sie einem schweren Irrtum aufgesessen Hier landen nämlich auch Vips aus diversen Ecken und sogar oberkluge Köpfe aus der allerhöchsten Wissenschaft, die sich allerdings in verschwiegene, urromantische Winkel
zurückziehen. Das nur so nebenbei gesagt.

Um noch mal auf die Katervorlesung zu kommen, ich hätte es doch nie gedacht, dass manche Quanten gar nichts mit Füßen zu tun haben und auch Quarks nicht unbedingt aufs Brot geschmiert werden können. Wenn ich es genau nehme, so habe ich von dem ganzen Vortrag nur ein klitzekleines Teilchen verstanden, doch eine Sache ist bei mir hängen geblieben.
Nämlich, dass der Professor immer im Gesicht ganz rot anläuft und sich schnaufend an die Stirn tippt, wenn er liest, dass große Bosse und Journalisten, wenn sie etwas ganz Großartiges meinen, von einem Quantensprung reden. Der arme Professor kann es einfach nicht verstehen, dass diese Leute noch immer nicht begriffen haben, dass ‘ne Quante die allerallerkleinste Sache ist.

Wenn Sie, verehrte Unbefellte, nun Ihr bisheriges Wissen in dieser Richtung vergrößern wollen, so kann ich Ihnen leider nicht helfen, Ich kann Sie allerdings davor warnen, denn man wird so ganz allmählich ganz wirre in der Birne. Ganz davon abgesehen, sollte man sich lieber mal Gedanken darüber machen, wie die Rechnung bezahlt werden kann, die uns der blaue Planet mit seinen Unwetterkatastrophen bereits präsentiert.

Bis demnächst.


Der Sommerkrebs

Hurra! Die Fleischsaison ist da! Fleisch, Fleisch, überall wo man hinsieht. Tolle Busen, knackige Popos, dicke Bäuche, stramme Waden, wabbelige Schinken und Gesichter wie Tomaten. Von Juni bis September, da kommen die Unbefellten auf die Insel, um sich einfärben zu lassen und das in den tollsten Farbschattierungen von rosa über indianerrot bis kaffeebraun. Die meisten kommen als Engerlinge an und wenn man sie dann wieder trifft, erkennt man sie kaum wieder, weil sie sich zu Krebsen entpuppt haben. Doch damit ist es dann noch nicht vorbei, denn gerade wenn man sich an den Krebs gewöhnt hat, dann sind sie plötzlich affenbraun. Also ich komm aus dem Staunen nicht raus.
Wetten, dass Sie im August nicht so wahnsinnig schwitzen würden, wenn Sie ‘nen Pelz hätten?
Im Gegensatz zu Ihnen, die Sie in unseren Augen ganz einfach pudelnackt sind, sind wir doch zu allen Jahreszeiten glatt im Vorteil. Da muss sich doch die Schöpfung etwas Böses dabei gedacht haben, als Sie erschaffen wurden.
Na ja, Schwamm drüber. Nun ist es sowieso zu spät, sich noch über diese Strafe Gottes den Kopf zu zerbrechen. Aproposito Krebs, da gibt’s ja noch eine ganz andere, ganz gefährliche Art von Krebs, die sich in die Haut reinfrisst und über dieses gefährliche Biest weiss sogar ich schon seit Jahren Bescheid. Jedes Kind weiss doch inzwischen, dass dieses heimtückische Schwein von Schmarotzer auf ‘nem Sonnenstrahl runter segelt und dann glatt in die nackte Haut reinfährt, wo er sich dann vorerst ganz unbemerkt häuslich einrichtet. So einrichtet, dass er, wenn überhaupt, nur noch gewaltsam mit scharfen Messern entfernt werden kann. Darüber gibt’s ‘ne Menge Bücher, Filme, Dokumentationen, Beispiele und Beweise.

Na und?- - - Ja na und - - - Jahr für Jahr geht die Einfärberei weiter, die Unbefellten krebsen hier und überall dort rum, wo sie sich stunden- und tagelang am sonnigen Strand grillen lassen. Das sind doch
reine Kamikaze-Allüren! Da kann ich doch nicht mehr!
Ich kann mir das nur so denken, dass heutzutage in der MacDonald- und Handy-Generation alles ganz schnell gehen muss, denn Zeit ist Geld und Geld haben die nie genug. Also wird auch die Einfärberei in nullkommanichts gemacht. Kann ja auch sein, dass so manche ein Wettrennen veranstalten nach dem Motto:

“Du, Krebs der grellen Sonne, bevor Du merkst, dass ich mich grille, bin ich schon knackbraun nach Hause geflogen.” Klappt natürlich nicht, denn was so’n richtiger Krebs ist, der sitzt dann bereits quietschvergnügt als Mitreisender im Flugzeug.Was so einen richtigen Aua-Aua-Sonnenbrand mit Blasen auf der Pelle und so betrifft, da kann ich natürlich gar nicht mitreden. Trotzdem tut es mir irgendwie leid, dass Sie als Unbefellte solchen Gefahren ausgesetzt sind und wenn ich Sie wäre, dann würde ich auf meine Pelle richtig aufpassen und mich lieber für den Zustand eines gesunden Engerlings entscheiden, als für einen kaffeebraunen Krankenhauspatienten.
Wollte ich doch nur mal gesagt haben, aber Sie machen ja doch immer, was Sie wollen!


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