Kolumnen: Gedanken zu vielen Themen

Gedanken über Nachrichten, mit denen die Medien uns unaufhörlich füttern. Fragen, die bislang ohne befriedigende Antworten blieben. Und Gedanken ganz allgemein über uns und die Welt.

Es ist mir eine große Freude, Sie auch auf dieser Seite begrüßen zu dürfen.
Meine Kolumnen sind ein Sammelsurium von Gedanken, denn Sie werden hier in völlig ungeordneter Weise Artikel finden, die sich mit dem beschäftigen, was ich so höre und lese und dann darüber denke.

Es muss doch auch mal gesagt werden, was ein Normalbürger oder-bürgerin, also auch ich, so über das denkt, was ihnen täglich nicht nur angeboten, sondern auch zugemutet wird.

Und da gibt es tagtäglich Nachrichten und Themen, die nicht nur mir manchmal Kopfzerbrechen und Kopfschütteln bereiten, sondern vermutlich auch Ihnen.
Aber schauen Sie doch mal selbst, ob Sie nicht auch hier zu so mancher Kolumne einfach nicken.

Adrenalin und Baldrian

Immer häufiger wünsche ich mir, diese oder jene Nachricht nie gelesen, gesehen oder gehört zu haben, denn irgendwie gerate ich dabei in einen Strudel widersprüchlicher Gefühle, zwischen Wutanfall und Resignation, zwischen Adrenalin und Baldrian. Dann aber meine ich, dass man sich einfach dazu zwingen muss, sich den heutigen Realitäten zu stellen, sie wahrzunehmen, irgendwie zu verarbeiten, denn eine Heile-Welt-Vorstellung ist doch nichts weiter als ein infantiler Egoismus.
Es ist ja nun nicht so, dass ich unbedingt nach aufregenden Nachrichten suche. Sie kommen ganz ungebeten ins Haus. Mit der Zeitung oder den Fernsehnachrichten. Ich will es ja eigentlich gar nicht wissen dass derart grauenvolle Dinge in der heutigen Zeit tatsächlich existieren. Da steht es dann plötzlich vor mir, dieses Ungeheuer Mensch, zu dessen Gattung ich ja nun schliesslich auch gehöre, und vor ohnmächtiger Verzweiflung über diese Ungeheuerlichkeiten gerate ich in einen gewissen "Baldrianeffekt", die Resignation.
Ganz anders geht es zu, wenn es sich um Recht und Gerechtigkeit handelt. Da schaukle ich auf ganzen Wellen von Adrenalin, schreie lauthals "Scheisse!" und steige in jedes Wortgefecht zu diesem Thema. "Ja, wo bin ich denn eigentlich!", hat auch eine alte Freundin ausgerufen, als in ihr Nachbarhaus jemand einzog, der unbedingt einen Kampfhund - weiss der Kuckuck wofür überhaupt - haben muss, der dann vor ihren Augen ihren geliebten, kleinen Hund zerrissen hat. Ein Kampfhund ist eine unberechenbare Waffe. . Ein solches Tier kann man doch nicht frei herumlaufen lassen!
Wie gesagt, Adrenalin, Adrenalin.Der einzige Lichtblick für mich ist, dass ich beim Herabsteigen von den diversen "Wutpalmen", von dieser wunderbaren Insel immer wieder in die Arme genommen werde und deshalb das Leben doch noch schön finde. Und speziell diesen Lichtblick wünsche ich auch Ihnen.


Romantik stört

So traurig es ist, aber es gibt sie, die Zeitgenossen mit dem steten Blick ins Masslose. und der Überzeugung, dass der Lebenssinn darin besteht, die Bäume in den Himmel wachsen zu lassen, egal wer oder was dabei auf der Strecke bleibt. Und auf der Strecke bleiben dann auch zumeist Begriffe und Empfindungen, die als antiquierte Gefülsduseleien abgetan werden, da sie angeblich nicht mehr mit dem Trend der heutigen Zeit in Einklang zu bringen sind.
In den Städten, wo der Wettlauf zum Immerhöher, Immergrößer an der Tagesordnung ist, findet diese Megalomanie überwiegend bewundernden Beifall, denn Städtebau ist nun eben auch eine Frage des Prestige. Bedauerlich ist nur, dass dieses Prestigedenken auch dorthin verschleppt wird, wo die Natur mit ihrer vielfältigen Schönheit keiner Umgestaltung bedarf.
Wen aber kümmert das ?Es sind gewiss nicht wenige, die sich um die Verunstaltung dieser landschaftlichen Refugien Sorgen machen, für die es schmerzlich ist zu beobachten, dass auch hier das Gefühl der Verantwortung auf der Piste der Raffgier ins Schleudern kommt und von gewissen Marktschreiern lauthals übertönt wird. Da stört dann so manches und das was stört, das muss einfach weg. Ob es nun alte, urige Fischerhütten oder die, mit Palmenwedeln gedeckten Strandbuden am Uferrand, oder alte, windschiefe, über holperige Sandwege zu erreichende Bauernhäuser. sind, die bislang zum Gesicht dieser Landschaft gehörten,. Schandflecke sind sie in den Augen der Planer. . Fort mit allem, was noch ein wenig Romantik ausstrahlt und her mit Einkaufszentren, Serviettenrestaurants und Platz da, für die gewinnträchtige, moderne Welt.


Wadde hadde dudde da?

Spanische Freunde, die sich in der deutschen Sprache weiterbilden möchten, schalten öfter das deutsche TV-Programm ein und landen beim sogenannten Zappen ganz ungewollt in diversen Talkshows. Da geht es ja so richtig zur Sache und es fliegen verbale Fetzen, die nicht, oder noch nicht, im Wörterbuch stehen.
Seither bleibt es nicht aus, dass ich von ihnen hin und wieder um Übersetzung eines derartigen Sprachgerümpels gebeten werde, das mir bislang in meiner eigenen Sprache noch nicht begegnet ist und ich es ebenfalls in keinem Wörterbuch zu finden vermag.
Im spanischen Fernsehen waren lange Jahre gleichartige Sendungen, wie Big Brother und die nachmittäglichen, deutschen Talkshows übrigens auch nicht zu finden, was vermuten lässt, dass der öffentliche Striptease der Gefühle erst viel später hier Beifall finden konnte und das Niveau ähnlicher Sendungen keinesfalls schon am Nachmittag weit unter die Gürtellinie rutschte.
Deutschland aber ist in dieser Richtung ein Dideldöland. mit Gripsjodeln und Dadidödeldodida-Liedern. Der Schwachsinn in den Talkshows läuft auf Hochtouren bis in den Niederstrombirnen der geladenen Gäste der Glühfaden reisst.
Das muss man mal erlebt haben, um dann nur noch zu fragen:”Wadde hadde dudde da” Und mal ehrlich, wie soll ich das denn übersetzen ?


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